Aus aktuellem Anlass begann ich mit 42 Jahren darüber nachzudenken, ob das, was ich gerade tue, wie ich mein Leben lebe, eigentlich mein Leben ist. Ich war ständig krank, ohne dass die Medizin eine Ursache dafür finden konnte. Ich fühlte mich häufig missverstanden und eigentlich perspektivlos. Ein einschneidendes Ereignis an meiner Arbeitsstelle nahm ich zum Anlass, mich aus meiner Tätigkeit als Graphikdesigner zurück zu ziehen, mir eine Auszeit zu nehmen und über mein weiteres Leben nachzudenken. Ich habe mich in einigem ausprobiert und bin zu der Überzeugung gekommen, mein Leben hat eine grundlegende Veränderung nötig. Ich begann, mich den Menschen zuzuwenden, die meiner Hilfe und Unterstützung bedurften. Daraus folgte der Entschluss, eine kunsttherapeutische Ausbildung zu absolvieren. Parallel dazu arbeitete ich in einem Kindergarten und anschließend in einer Drogeneinrichtung. Nach der Ausbildung zum Kunsttherapeuten war ich mir sicher, dass ich auf dem absolut richtigen Weg bin, so folgte konsequent noch eine Ausbildung zum Ergotherapeuten. Danach war ich einige Jahre in der Sozialtpsychiatrie tätig. Jetzt war ich reif, meine therapeutischen Visionen in eigener Praxis zu verwirklichen, was mir die Möglichkeit gab, mich in vielen Bereichen weiterzubilden und diese Ansätze in meine therapeutische Arbeit zu integriert.

Heute kann ich sagen, ich bin einen erfolgreichen Weg gegangen und gehe ihn neugierig weiter. Und das zusammen mit meiner Frau in einer in Diessen am Ammersee eröffneten „Open-end-Rentnerpraxis“.

Wie wir wissen, bedeutet Leben, unterwegs zu sein, nicht möglichst schnell irgendwo anzukommen.